Das ist das große Problem

Seit März 2016 herrscht große Flaute an den Finanzmärkten. Denn dieser Monat wurde von der Entscheidung der Europäischen Zentralbank überschattet, als der Leitzins auf Null Prozent gesenkt wurde. Seitdem hat sich dieser Kurs nicht geändert und auch wenn die kritischen Stimmen lauter werden, ist mit einer Änderung des Zinskurses in naher Zukunft nicht zu rechnen. Trotz dieses in der Öffentlichkeit bekannten Umstandes bunkern die deutschen Bürger weiterhin ihr meistes Geld auf Girokonto, Tagesgeld und Sparbuch. Sehr erschreckend ist die Tatsache, dass viele immer noch auf das Sparbuch pochen, obwohl es seit Jahren ausgedient hat und nicht nur schlechtere Konditionen, sondern auch Zinsen als das Tagesgeldkonto aufweist. Jedes Sparbuch ist ein Sparbuch zu viel und sollte ohne Umwege gekündigt werden.

Was sind die Alternativen?

Es gibt zwei Möglichkeiten für den Sparer. Er akzeptiert die Situation und versucht wenigstens aus den niedrigen Tages – und Festgeldzinsen das Meiste herauszuholen, oder er geht neue Wege und damit ein Risiko ein, durch den Gang an die Börse. Mancher Leser wird nun an die Dotcomblase oder die Finanzkrise 2008/2009 erinnert und dass die Börse bloße Zockerei sei mit Totalverlustrisiko, aber diesem Vorurteil muss Einhalt geboten werden. Warum sind viele Kleinanleger damals vor 2000 an die Börse gegangen und haben wie wild Telekom und Co. gekauft? Weil über nichts anderes mehr geredet wurde, die heißesten Tipps gegeben wurden und viele einfach nur blind der euphorischen Herde nachgelaufen sind, ohne überhaupt mit eigenen Worten erklären zu können, was eine Aktie ist. Und das nur im Glauben an das schnelle Geld. Wer mit solchen Einstellungen an die Börse geht, braucht sich nicht wundern, wenn er vom Markt aufgewischt wird.

Warum auch die Finanzkrise Lehrgeld für Anleger sein sollte

Auch an den vielen Privatpleiten infolge der Finanzkrise ist der Privatanleger nicht ganz unschuldig. Es mag ja sein, dass viele Schrottpapiere verkauft wurden, ohne explizit auf Risiken hinzuweisen. Es ist aber auch Fakt, dass einige Sparer erstens nicht nach den Risiken gefragt haben, zweitens etwas unterschrieben, was sie nicht(!) durchgelesen hatten und drittens teils blind fremden Menschen vertrauten. Zudem existierte auch hier das Dilemma: die Anleger konnten selbst nicht erklären, in was sie eigentlich investierten. Zertifikate, Schiffsfonds, geschlossener Immobilienfonds? Alles Fremdwörter für die Kleinanleger.

Passive Fonds als Alternative zu aktiven

Wenn Sie zum Bankberater gehen oder sich anderweitig informieren lassen bezüglich Fonds, werden Ihnen meistens aktive Fonds angeboten. Dagegen ist auch zunächst nichts einzuwenden. Sie sollten jedoch wissen, dass es auch passive Fonds gibt. In diesem Fall wird kein Fondsmanager benötigt, der das Portfolio verwaltet, weil die Zusammensetzung schon durch den genauen Typus des Fonds vorherbestimmt ist. ETFs etwa sind börsengehandelte Indexfonds, das heißt sie können zum einen täglich ge- und verkauft werden und zweitens bilden sie einen Index in seiner Entwicklung ab. Somit können Sie auf jeden beliebigen Markt setzen, sei es DAX, Dow Jones, Nikkei 225 oder S&P 500. Immense Vorteile finden sich in den geringen Kosten von weniger als einem Prozent pro Jahr. Es fallen zudem im Gegensatz zu aktiven Fonds keine Ausgabeaufschläge an.

Aktien als die Königsklasse

Einzelaktien bieten zwar keine so große Streuung wie Fonds, aber es existieren viele, vielversprechende Unternehmen, die seit Jahren steigende Kurse aufweisen und auch für die Zukunft gut aufgestellt sind. Amazon, Google, Facebook und BMW lassen grüßen. Sie müssen nicht zwingend Begriffe wie KGV oder Eigenkapitalquote kennen, wesentlich wichtiger ist, dass Sie die Unternehmen kennen, an diese glauben und das Produkt im besten Falle täglich verwenden. Informieren Sie sich per Medien über sie, studieren Sie Kursverläufe und bilden Sie sich schließlich Ihre eigene(!) Meinung über das Unternehmen.

Neben Aktien und ETFs sei noch auf P2P Kredite, Anleihen, Immobilien(fonds) sowie Rohstoffe verwiesen. Extremst wichtig ist, dass Sie sich in die Themen selbstständig einlesen. Je mehr Finanzwissen Sie haben, desto höher ist Ihre .