Tagesgeld- oder Festgeldkonto, welche Vorteile haben sie?

Sowohl das Tagesgeld- als auch das Festgeldkonto haben ihre Berechtigung und bieten Vor- aber auch Nachteile. Doch was sind Tagesgeld- oder Festgeldkonten?

Das Tagesgeldkonto

Ein Tagesgeldkonto ist im Prinzip eine spezielle Form des Sparkontos. Sparer können auf das Tagesgeldkonto beliebig hohe Einlagen anlegen und zwar immer zum aktuellen Tagesgeld-zins. Das Geld ist täglich verfügbar.

Die Vorteile eines Tagesgeldkontos

Ein Tagesgeldkonto ist in der Regel kostenlos. Weder werden Gebühren für die Kontoeröffnung fällig, noch gibt es Kontoführungsgebühren. Das Konto wird meistens als Online-Konto geführt und es können beliebig hohe Summen vom Girokonto auf das Tagesgeldkonto überwiesen werden. Die Laufzeit ist unbegrenzt und der Zinssatz variiert. Normalerweise orientiert sich der Zinssatz am aktuellen Leitzins, da die Konkurrenz aber sehr groß ist, kann man sich mittlerweile tatsächlich die Bank aussuchen. Die Banken werben mit ihren Angeboten zum Tagesgeldkonto und es gibt bei der Kontoeröffnung attraktive Angebote. Ein weiterer Vorteil des Tagesgeldkontos ist die Einlagensicherung, die die Banken mittlerweile anbieten müssen. Bis zu einer Summe von 100.000 € ist das Kontoguthaben zu 100% mit der Einlagensicherung abgesichert. Bei vielen Banken gibt es auch noch weitere Sicherungssysteme, um das Geld abzusichern.

Diese Kontoart lässt sich jederzeit eröffnen und auch ohne Kündigungsfrist wieder schließen. So sind die Kunden  und können jederzeit die Bank wechseln, wenn sich bessere Konditionen bei anderen Banken anbieten.

Die Nachteile eines Tagesgeldkontos

Die tägliche Verfügbarkeit des Geldes auf dem Tagesgeldkonto wirkt sich auf die Zinshöhe aus. Im Vergleich zu einem Festgeldkonto gibt es hier wesentlich geringere Zinsen auf das Sparguthaben. Theoretisch könnten die Banken den Zinssatz täglich ändern, so dass bei einem Tagesgeldkonto nicht mit einem festen Zinsbetrag gerechnet werden kann. Natürlich ändern die Banken nicht wirklich täglich den Zinssatz, sondern halten sich hier an die marktüblichen Sätze und Gegebenheiten. Trotzdem gibt es keine Zinsgarantie. Auch gibt es bei einigen Banken für die Geldeinlagen Beschränkungen. Das bedeutet, dass das Guthaben nur bis zu einer bestimmten Höhe überhaupt verzinst wird. Die Höhe liegt zum Beispiel bei 50.000 €. Der größte Nachteil eines Tagesgeldkontos liegt aber in der tatsächlichen Verfügbarkeit des Geldes. Hier gibt es keine EC-Karte und Gelder können nur auf ein Referenzkonto überwiesen werden. Barabhebungen sind somit unmöglich. Zuerst wird das Geld auf das Referenzkonto- in den meisten Fällen das Girokonto- überwiesen. Erst dann kann es per EC-Karte abgehoben oder auf ein anderes Konto überwiesen werden. Alles in allem eine recht umständliche Art, um an sein eigenes Geld herauszukommen.

Was ist ein Festgeldkonto

Bei einem Festgeldkonto wird das Geldkonto für einen festen Zinssatz und einen festen Zeitraum angelegt. Diese beiden Tatsachen machen es fast unmöglich vor Ablauf der Vertragslaufzeit über das Geld zu verfügen.

Die Vorteile eines Festgeldkontos

Da das Geld für einen bestimmten Zeitraum nicht angetastet werden kann, ist der Zinssatz um einiges höher als bei Tagesgeldkonto. Der Zinssatz wird vor Abschluss des Vertrages mit der dazugehörigen Laufzeit vertraglich festgelegt. Egal wie sehr die Zinsen sich in diesem Zeitraum verändern, die Bank kann keine Zinsanpassung vornehmen.

Auch bei dem Festgeldkonto gibt es die Einlagensicherung bis 100.000 € pro Kunde und Bank. Es gibt sogar einen gesetzlichen Anspruch auf eine Entschädigung. Nach Ablauf der Laufzeit bekommt der Kunde sein Guthaben plus die angesparten Zinsen ausgezahlt.

Die Nachteile eines Festgeldkontos

Wie der Name es schon sagt, dass Geld ist fest angelegt und es besteht kaum die Möglichkeit vor Ablauf der Vertragslaufzeit an sein Geld zu kommen. Die wesentlich höheren Zinsen auf das Festgeld gibt es auch nur dann, wenn die Vertragslaufzeit nicht zu kurz gewählt ist. Bei sehr kurzen Vertragslaufzeiten sind die Zinsen sogar niedriger als bei einem Tagesgeldkonto. Auch kann sich der feste Zinssatz durchaus auch als Nachteil herausstellen, nämlich dann, wenn die Zinsen auf einmal ansteigen.

Fazit:

Der Vorteil der einen Anlageform ist der Nachteil der Anderen. Wer eine größere Summe Geld übrig und keine Neigung zum spekulieren hat, ist mit dem Festgeld auf der sicheren Seite. Wer aber nur hin und wieder Geld abzweigen kann und dieses eventuell auch wieder kurzfristig braucht, sollte lieber zu einem Tagesgeldkonto tendieren.